Das letzte Readymade
Als die Stadt eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand sie sich zu einer ungeheueren Kunstarena verwandelt. »Was ist mit mir geschehen?«, dachte sie. Es war kein Traum. Das Kaufhaus lag ruhig in der wohlbekannten Zone für Fußgänger. Angestellte trugen eilig alle Waren ins Freie. Künstlerinnen trugen sie in großem Ernst wieder hinein. Mit ihnen füllten sie die leeren Regale in einer unbekannten Ordnung.
10 Uhr. Die ersten Kunden betreten die Verkaufsflächen. Das Fehlen der Preisschilder irritiert sie. Sie murren. Wer jetzt kein Geschenk hat, kauft sich keines mehr. Die Kassen sind nicht besetzt, es bilden sich Schlangen, in Bechern wird Kaffee Godot ausgeschenkt ... pünktlich um 22 Uhr schließen die Türen.
Seit diesem Tag gab es keine Readymades mehr.